Kernthema des Modells ist die erlebensorientierte Pflege und Betreuung.
Erlebensorientierte Pflege und Betreuung heißt nicht nur „sich einleben“ und darauf zu „reagieren“, sondern auch und vor allem: Erleben ermöglichen. Der/die Pflegende versetzt sich in den/die BewohnerIn hinein, nimmt Gefühle wie Angst, Kummer, Trauer bewusst wahr und ist im Stande, darauf einfühlsam zu reagieren. Dieses empathische Reagieren führt zu Kontakt.
Wirklicher Kontakt hat eine gefühlsmäßige Ladung, dadurch fühlen sich Pflegende und Bewohner gesehen, verstanden und geschätzt.
Gemeinsamer Gestaltungsprozess der Betreuung und Pflege
Kernthema des Modells ist die erlebensorientierte Pflege und Betreuung.
Erlebensorientierte Pflege und Betreuung heißt nicht nur „sich einleben“ und darauf zu „reagieren“, sondern auch und vor allem: Erleben ermöglichen. Der/die Pflegende versetzt sich in den/die BewohnerIn hinein, nimmt Gefühle wie Angst, Kummer, Trauer bewusst wahr und ist im Stande, darauf einfühlsam zu reagieren. Dieses empathische Reagieren führt zu Kontakt.
Wirklicher Kontakt hat eine gefühlsmäßige Ladung, dadurch fühlen sich Pflegende und Bewohner gesehen, verstanden und geschätzt.
Entscheidend ist nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben.“
[Marie von Ebner-Eschenbach]
Positive wie negative Lebensthemen haben Einfluss auf das Erleben und Erfahren und manchmal sind die Menschen ihren eigenen Mustern aus Vergangenheit und Gegenwart buchstäblich „ausgeliefert“.
Das mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodell geht z.B. mit biografischen Informationen aktiv um:
1. In der Erlebenswelt der Pflegenden und Betreuenden:
Sie werden sich der Spannungsfelder bewusst, denen sie in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt sind. Sie reflektieren ihr Verhalten im Hinblick auf ihren Umgang mit Bewohnern und Angehörigen.
2. In der Erlebenswelt der Bewohner:
Ihr individuelles Erleben bildet die Grundlage für den Umgang und die Kontakte zwischen ihnen und den Pflegenden/Betreuenden. Sie werden in ihren Prozessen von Verarbeitung, Verlust, Krankheit oder Heilung begleitet.
3. In der Erlebenswelt der Angehörigen:
Sie sind eingeladen, Teil zu haben am Leben ihres pflegebedürftigen Angehörigen und können sich als integrierter Bestandteil des gesamten Pflege- und Betreuungsprozesses fühlen und verstehen.
Professionelle Pflege- und Betreuungsqualität
Eine „Gestalt“ von Präsenz und Kompetenz.
Pflege- und Betreuungskompetenz bedeutet die Bewohner in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen und danach zu handeln.
Es geht darum, den Menschen in seinem Prozess von Krankheit, Verlusten und Heilung zu begleiten und zu verstehen. Dabei ist die entscheidende Frage weniger, was der/die Pflegende tut, sondern vielmehr mit welcher Präsenz er/sie es tut.
Was zählt ist der Augenblick beim Menschen.
Professionalisierung bezieht sich nicht nur auf das richtige Handeln, sondern vor allem auf das Sein.
Im mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodell wird Professionalität deshalb als
„das Vermögen, authentisch und kreativ zu beobachten, zu reagieren und – wenn nötig – zu handeln, und diesen Verhalten anschließend in Worte fassen und begründen zu können.“ (van der Kooij, 2001)
Neugestaltung des Pflege- und Betreuungsprozesses
Wer mit Umstellungen und Verlusten zurechtkommen muss, braucht vor allem eines: Struktur. Sie unterstützt den Übergangsprozess.
Die Pflege hat nicht nur die Aufgabe, die Selbstbestimmung der Menschen aufrechtzuerhalten, sondern auch dort zu begleiten, wo Abhängigkeit entsteht. Der mäeutische Pflege- und Betreuungsprozess und die dazugehörige Dokumentation setzt sich deshalb bewusst mit dem Erleben, Verhalten, Ressourcen und Bedürfnissen in folgenden Phasen auseinander:
1. Empfang und Einzug
2. Eingewöhnung
3. Leben und Wohnen
4. Abrundung/Abschied
Dabei ist situationsbedingtes und prozessorientiertes Pflegehandeln anzustreben. Das gibt den Pflegenden Raum, je nach Situation, zu handeln und im Team zu kommunizieren und reflektieren.
Haltung und Können statt starrer Regeln
Orientierung an Kontakten, Bedürfnissen und Sinngebung.
Der mäeutische Pflege- und Betreuungsprozess stellt den Menschen in den Mittelpunkt und ist zudem für jeden Bereich der Pflege und Betreuung geeignet. Dazu wird folgende Methodik eingesetzt:
- Erlebensorientierter Beobachtungsbogen
- Fragen zur Lebensgeschichte
- Charakteristik und Umgangsempfehlung
- Beobachtung und Stufenplan herausforderndes Verhalten
- Pflege- und Betreuungsübersicht und Planung