Dr. Cora van der Kooij
Aufgabenbereiche
Pflegefachfrau, Expertin für die Versorgung von Menschen mit Demenz und Langzeitpflege, Historikerin, Autorin, Urheberin des mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodells, Leiterin der Akademie für Mäuetik, inhaltlich und didaktische Verantwortliche der IMOZ-Akademie für Mäeutik Deutschland und der IMOZ-Akademie Österreich und Vorstandsmitglied des Niederländischen IMOZ.
Biografie
In der zweiten Hälfte der 1960-Jahre machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Krankenpflegeschule der Vrije Universiteit in Amsterdam.
Es waren eher die „menschlichen“ und gefühlsmäßigen Aspekte des Pflegeberufs, die sie als Krankenschwester fasziniert haben, und weniger die medizinisch-technische Seite. Dabei fiel der Niederländerin störend auf, wie sehr die Krankenpflege der Medizin untergeordnet war und sie fühlte sich nicht herausgefordert, ihre eigene Professionalität auch intellektuell zu entwickeln und zu begründen.
1969 begann sie dann ein Geschichtsstudium. Am Ende der Studienzeit war ihr jedoch klar, dass sie nicht in den Schuldienst eintreten, sondern ihrer pflegerischen Berufung folgen wollte.
Sie war 33 Jahre, als sie 1979 wieder in einem Krankenhaus zu arbeiten begann. Anschließend war sie in den Jahren 1981 und 1982 als Praxisbegleiterin in einem Pflegeheim tätig. Dabei übte die Arbeit der Altenpfleger und Betreuer eine besondere Faszination auf sie aus. Dies führte zur Entwicklung einer fachdidaktischen Methode für die umgangstechnischen und emotionalen Aspekte der Arbeit von Pflegekräften und Krankenpflegern.
Pflegetalent gilt scheinbar (immer noch) als menschliche Eigenschaft, die unbegrenzt vorhanden ist.
Während ihres Geschichtsstudiums hat van der Kooij gelernt, dass eine Tätigkeit nur dann als „knappes Wirtschaftsgut“ gilt, wenn dafür eine spezielle Ausbildung erforderlich ist.
Doch genau wie bei jedem anderen Talent ist auch hier die richtige Ausbildung und Schulung erforderlich, wenn diese Veranlagung optimal zur Geltung kommen soll. Der Pflegeberuf steht nicht nur für einen menschlichen und gesellschaftlichen, sondern auch für einen ökonomischen Wert.
Der Ursprung der Mäeutik
In den Jahren 1982 bis 1985 war Dr. Cora van der Kooij als pflegewissenschaftliche Forscherin am Instituut voor Verplegingswetenschap (Institut für Pflegewissenschaft) tätig. Dort hat sie die „mäeutische didaktische Methode“ entwickelt. Der Begriff „mäeutisch“ bedeutet „befreiend, erlösend“, nicht zuletzt im Sinne einer Entbindung, und wurde vom altgriechischen Philosophen Sokrates geprägt.
Mäeutik definiere sie als „Hebammenkunst für Pflegetalent“. Der erste Zugang zur Entwicklung der mäeutischen Methode war die Demenzbetreuung, weil die Not in diesem Bereich am größten war. Das feinfühlige Abstimmen auf das emotionale Energieniveau eines Patienten oder Bewohners gehört jedoch zur professionellen Fachkompetenz aller Pflegekräfte. Auf diese Weise hat sich die Mäeutik zu einem allgemeinen Pflege- und Betreuungsmodell entwickelt.
Literatur von Cora van der Kooij
- Cora van der Kooij, Ein Lächeln im Vorübergehen, erlebensorientierte Altenpflege mit Hilfe der Mäeutik, Huber Verlag, Bern 2006. ISBN 978-3-456-84379-7.
- Cora van der Kooij. Das Mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell. Darstellung und Dokumentation.2.,überarbeitete Auflage, Hofgrefe Verlag, Bern, 2017. ISBN 978-3-456-85626-1
- Cora van der Kooij. Die Magie der Bewohnerbesprechung.Die Mäeutik-Toolbox für Teams in der stationären Langzeit-, Alten- und Behindertenbetreuung. Hofgrefe Verlag,Bern, 2015. ISBN 978-3-456-85534-9
- Cora van der Kooij,Caroline Dekoninck. Freibeuter im Altersheim.ein „lästiger“ Bewohner als Lehrmeister im Loslassen.Zorgtalentprodukties 2006.ISBN-10:90-809165-6-0